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Bevor Sie die weiteren Texte auf diesen Seiten erkunden, möchte ich Sie einladen, sich kurz auf das zu besinnen, was auch auf diesen Seiten nur angedeutet werden kann.

Was ist das Wesen von Pädagogik?


Machen wir uns auch nur ansatzweise klar, welche Bedeutung Pädagogik hat? Sie ist so ziemlich das Wesentlichste und Bedeutsamste, was es gibt.

Wahre Erziehung kann den Kindern und Jugendlichen Welten eröffnen, von denen die meisten Menschen nicht einmal träumen – denn die Welt ist immer viel umfassender und großartiger, als wir sie erleben.

Die Schönheit eines Regenbogens – und eines Käferchens... Die Großartigkeit eines Berges, des Meeres – oder einer Blüte. Das Wunder der Liebe, innerhalb der Familie, zum Freund – und zum Mitmenschen. Die Freude am Leben, am Lernen – und an ständiger Entwicklung. Das Wunder, Freude zu empfinden, Trauer, Zuneigung, Dankbarkeit – und Verwunderung, Staunen, Mitleid, Mitfreude, Ehrfurcht...

Das Wunder, Mensch zu werden, immer mehr...

Das Potential zu diesem umfassenden Geschehen bringt jeder Mensch selbst mit auf die Erde – und noch weit mehr. Die Kinder bringen auch ihre ureigensten Impulse mit, die sich später ausleben wollen, die in vielfältiger, individueller Gestalt das Zukünftige, das Gute auf die Erde bringen wollen.

Dieses Wunder können wir – als zeitlich Vorangegangene – immer nur begleiten, hilfreich mit ermöglichen. Wir können dem Wunder der Menschwerdung in jedem Einzelfall immer nur (so gut wir es vermögen) die Wege ebnen.

Pädagogik bedeutet also eigentlich immer, Hindernisse zu beseitigen, die dem allmählichen Erscheinen(können) des Wesens jedes individuellen Menschen im Wege stehen.

Was aber können wir tun, damit wir in diesem essentiellen, höchst gefährdeten Prozess nicht selbst zum Hindernis werden? Denn wir gehören bereits zu den Hindernissen, wenn wir jenes Entwicklungsgeschehen nicht in dieser Weise begreifen – und auch, wenn wir gar nicht erleben, um welche Hindernisse es geht. Dann helfen wir dem Kinde nicht, Hindernisse zu beseitigen, sondern wir schaffen neue.

Wie soll ein Kind ein Empfinden für die Schönheit gewinnen – oder bewahren oder vertiefen... – wenn seine und unsere Umgebung nicht schön ist? Wie soll ein Kind die Großartigkeit eines Berges oder einer Blüte empfinden, wenn sie in der Schule abstrakt "wissenschaftlich" behandelt werden, ja wenn Lehrer und Eltern diese Großartigkeit nicht wirklich selbst tief empfinden?

Wie sollen Kinder und Jugendliche die tiefen menschlichen Gefühle entwickeln, wenn um sie herum eine erschütternde Gefühlsarmut herrscht? Wenn Hektik, Sachlichkeit und latente Antipathien, Sorgen und Egoismen unser Seelenleben und damit auch das äußere Leben, das heißt die Welt der Heranwachsenden prägen?

Was also wäre das Wesen der Pädagogik? Wäre es nicht vor allem eine immer tiefer werdende Ehrfurcht vor diesem Wunder-Geschehen der Menschwerdung? Ein tiefes Streben, dieses Geschehen immer mehr begreifen, ja überhaupt erst einmal erleben zu können? Und dann ... eine große Sehnsucht und ein entschlossenes Streben, sich selbst immer mehr zu verwandeln, um wirklich Wegbereiter sein zu können?

Wenn man die Frage der Pädagogik so groß denken kann – wenn Pädagogik in einem selbst so tief zur Frage wird –, dann beginnt der wahre Pädagoge in einem zu erwachen...

"Der ist nicht wirklicher Lehrer und Erzieher, der Pädagogik sich angeeignet hat als Wissenschaft von der Kindesbehandlung, sondern derjenige, in dem der Pädagoge erwacht ist durch Menschenerkenntnis."
Rudolf Steiner.