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Bedingungen wahrer Pädagogik

Wahre Pädagogik hat Bedingungen.


Vor allem erfordert sie den guten Willen des Pädagogen. Dies bedeutet weit mehr als die romantische Vorstellung irgendeines Berufsethos oder als das, was man im Alltag "guten Willen" nennt.

Damit einhergehen muss eine echte Selbsterkenntnis und ein energisches Streben nach Selbsterziehung.

Eine dritte Voraussetzung wahrer Pädagogik ist eine wahre Menschenerkenntnis. Ohne eine solche geht Pädagogik auch bei bestem Willen in die Irre.

Im Großen gesehen, in einer Gesellschaft, kann eine wahre Pädagogik sich nur realisieren, wenn das Bildungswesen und das gesamte Geistesleben dieser Gesellschaft ein freies ist. Erstens müsste es überhaupt ein Geistesleben geben, und hier ein wahrhaft philosophisches Fragen nach dem Wesen des Menschen und dem Wesen von Pädagogik. Zweitens darf das Gebiet der Pädagogik nicht von Einflüssen bestimmt werden, die nicht ganz aus dem Bildungswesen selbst kommen. Einflüsse aus der Politik oder dem Wirtschaftsleben pervertieren das Bildungswesen, entfremden es seiner eigenen Idee, machen aus ihm eine Karikatur.

Bildung muss aber auch finanziell ermöglicht werden. Hier stellt sich die wichtige Frage, wie ein freies Bildungswesen finanziert werden kann und sollte.